Eine Überraschung jagte die nächste am Hausfest

Am traditionellen Hoffest der Kammgarn am Samstagabend war dieses Jahr alles anders. Es gab keinen Hof, keine Bands und jede Menge Spezialeffekte. Von Luc Hardmeier.

Bericht: Luc Hardmeier, Foto: Gloria Müller/ Schaffhauser Nachrichten

«Grundsätzlich ist unser Hausfest aus der Not entstanden», erklärte Pascal Bührer von der Kammgarn. «Weil wir ja bekanntlich wegen der riesigen Baustelle vor dem Haus keinen Hof mehr haben, suchten wir nach Alternativen.» Die Idee mit einem Abend mit Livebands im Mosergarten wurde schnell verworfen, da der Aufwand für «nur» einen Abend enorm gewesen wäre. «Die Baustelle hat uns immer wieder zur Kreativität gezwungen», so Bührer. «Plötzlich hatten wir eine kleinere Terrasse oder keinen Platz mehr. Jetzt einfach den Kopf in den Sand zu stecken und dem «verlorenen» Hof nachzutrauern, ist nicht unsere Art.» Das Team besann sich darauf, dass ja mit der Kammgarn ein Haus mit diversen Räumen zur Verfügung steht. Und so kam der zündende Gedanke: «Wir machen ein Hausfest. Und zwar eines, bei welchem wirklich das ganze Haus involviert ist», erklärte Pascal Bührer. Auf fünf Floors spielten sodann 12 verschiedene DJs. In der Werkstatt von Hausi Naef war die Zäpfli-Bar eingerichtet, wo man inmitten seiner Werkzeuge, alten Fotos und viele Kabeln in bunten Kisten einen kühlen Gerstensaft geniessen konnte. In einem der Backstage-Räume fand sich ein Tattoo-Studio, das für bleibende Erinnerungen an den Anlass sorgte. Der Mainfloor in der Haupthalle mit dem Knight Rider – Soundsystem und den Floorfillers war nur über den Seiteneingang erreichbar. Die Haupttüre blieb zu. In der Kammgarnbeiz war ein Techno-Elektro-Floor installiert und auch die Terrasse wurde zur musikalischen Karibikbar umfunktioniert. Das Spezielle am Hausfest war, dass man die Kammgarn so entdecken konnte, wie man sie noch nie gesehen hatte. Neben vielen dekorierten Räumen jagte eine Überraschung die nächste. Plötzlich wurde in einem Nebenraum eine Karaokebar eröffnet, aus welcher schon bald aus einer Vielzahl von Kehlen «Yellow Submarine» von den Beatles und weitere Klassiker zu hören waren. Um Mitternacht wurde ein weiterer Hidden Floor im Getränkelager eröffnet, in welchem man zu Schlagermusik feiern konnte. Türen, die anfangs verschlossen waren, wurden plötzlich geöffnet und gaben ihre Geheimnisse preis. «Ich finde das echt spannend, wie ich die Kammgarn heute erlebe», meinte ein Gast, der schon seit Jahren das Ausgangslokal besucht. Das Hausfest war dieses Jahr eher ein Partyabend für ein jüngeres Publikum, anstatt wie früher ein Kulturabend mit Bands, Sitzgelegenheiten und Familienprogramm. Einige der Besucherinnen und Besucher vermissten die Foodstände für ein geselliges Abendessen und die vielen Livebands mit der einzigartigen Stimmung im Hof. Doch die erfrischenden Überraschungen am Hausfest entschädigten die meisten. Und alle anderen kann Pascal Bührer beruhigen: «Sobald wir wieder einen Hof haben, wollen wir natürlich dort wieder mit Bands und Co feiern.»

Von Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Montag, 1. September 2025.

Hecht surfte inmitten der Menge auf der Partywelle

Am Samstagabend brachte die Luzerne Band Hecht den Herrenacker zum Kochen. Ein Konzertbericht von Luc Hardmeier.

Bericht: Luc Hardmeier, Foto: Melanie Duchene, SN.

Das Konzert begann gleich mit einer Partyexplosion. Ein riesiger weisser Vorhang hatte die Bühne verdeckt und wurde mit einem Knall fallengelassen. Dahinter feierten bereits die fünf Musiker von Hecht und sprangen begeistert im Takt den Gästen entgegen. Aus mehreren Kanonen wurden weisse Konfetti geschossen. So dass es auf dem Herrenacker für kurze Zeit zu schneien begann. Das Publikum war aufgeheizt von Nemo und liess sich nicht lange bitten. Es wurde mitgesungen und mitgesprungen. «Baby, lah di la gheie», sangen unzählige Kehlen auf dem rappelvollen Festival inmitten der wunderschönen Altstadt-Kulisse. Die Band wurde ursprünglich in Luzern um das Jahr 2000 gegründet und stand nach 2016, 2018 und 2022 nun das vierte Mal in Schaffhausen auf der Bühne. «Wir haben uns so gefreut auf euch und auf die Szenerie mit den beleuchteten Häusern», sagte Sänger Stefan Buck und fragte humorvoll: «Wir haben neue Songs, aber auch die alten Hits dabei. Habt ihr Zeit?» Es erklangen Partyknaller wie «Amigo», aber auch nachdenkliche Songs wie «Blau in Grau». Die fünf Musiker spielten sich nicht nur in die Herzen der Stars in Town – Besucherinnen und Besucher, sondern traten auch immer stärker aufs Party-Gaspedal. «Es ist ohne Scheiss eines von unseren Lieblingsfestivals», rief der Frontmann, bevor er auf ein Surfbrett stand und sich auf den Händen der Gäste durch die Menge tragen liess. Er sang und surfte inmitten des Publikums. Der Hexenkessel auf dem Herrenacker kannte kein Halten mehr. Die Musiker von Hecht begeisterten nicht nur mit tollen Songs und passenden Tanzeinlagen, sondern vor allem mit ihrer natürlichen Freude. Man spürte ihre Begeisterung und dass sie wirklich zu 100% Lust hatten, in der Munotstadt bis zur Geisterstunde durchzurocken. Speziell an Hecht ist auch, dass viele ihrer Lieder im Radio eher gemütlich rockig klingen, wenn sie live gespielt werden, aber ordentlich Power, Dynamik und eine Prise Rock’n’Roll beinhalten. «Mon Amour» oder «Auerbach» waren zwei Paradebeispiele dafür. Als wäre das noch nicht genug, hatte die Combo zusätzlich noch viele Überraschungen im Gepäck. Mal spielten sie im weissen Federnkostüm, mal dirigierte Stefan Buck einen Partykreisel inmitten des Herrenackers oder kniete mit allen in die Hocke und sprang gemeinsam beim Refrain in die Luft. Plötzlich spielte Hecht auf einer kleinen Bühne inmitten des Publikums. Die Gäste forderten Zugabe um Zugabe bis schlussendlich die zwei Megahits «Kawasaki» und «Charlotta» die Stimmungsrakete nochmals Vollgas ins Weltall beförderten. «Schaffhausen, wir merken, ihr wollt noch gar nicht heimgehen. Sehen wir uns bald wieder?», wollte Stefan Buck wissen und ein begeistertes «Jaaa!» stürmte ihm entgegen. Aus mehreren Kanonen wurden rote Blätter ins Herzform ins Publikum geschleudert und beim Abschlusssong sprangen riesige bunte Ballone durch die Luft. «Es war unvergesslich mit euch!», freute sich die Band und verabschiedete sich von einem durch und durch begeisterten Publikum.

Von Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Montag, 4. August 2025.

Eine Reise vom Sofa-Dub zum Reggae-Vulkan

Am Mittwochabend sorgte der Reggaekünstler Alborosie für jamaikanische Sonnenstrahlen im verregneten Schaffhausen. Eine Konzertkritik von Luc Hardmeier.

Foto: Alborosie in der Kammgarn. Bericht: Luc Hardmeier. Foto: Michael Kessler.

Es war zunächst ein nasser und kalter Abend in Schaffhausen, der aber schon bald eine unerwartete Wendung nahm. Am Mittwochabend machte der gebürtige Sizilianer Alberto D’Ascola einen Tourstopp in der Kammgarn. Unter dem Künstlernamen Alborosie hat er sein neustes Album «Destiny» im Gepäck dabei. Mit verspiegelter Sonnenbrille und unendlich langen Rastas betrat er die Bühne und wurde von seiner sechsköpfigen Band «Shengen Clan» dabei unterstützt. Vor gut 250 Gästen startete er mit gemütlichem Dub, Reggae und Rocksteady. Es war fast ein bisschen, als hätte man sich auf ein Sofa am Sonntagabend zum Chillen hingesetzt und würde allen Stress und alle Sorgen hinter sich lassen. Alborosie schaffte es gekonnt, den Sofa-Dub im Verlaufe des Abends in einen heiss zischenden Reggae-Vulkan umzuwandeln. Die Musik steigerte ihr Tempo und mischte sich mit Dancehall und weiteren Elementen. Seine anfangs sanfte Stimme wurde rauer und lauter. Den Party-Zeigefinger erhob er inflationär vor dem Publikum und liess sie nicht nur mitsingen, sondern animierte sie auch zum Tanz im brodelnden Hexenkessel. «Do you want more Reggaemusic?», wollte er wissen und das Publikum feierte ihn dafür. Natürlich durften seine Hits wie «Kingston Town» und «Herbalist» nicht fehlen, welche er überraschend früh zum Besten gab. Die verregnete Munotstadt wurde mit den warmen Sonnenstrahlen Jamaikas geflutet und verwandelte sich für einige Stunden in eine karibische Insel mit Sandstrand, Meeresrauschen und Palmen, welche im Offbeattakt mitwippten. Geschickte mischte Alborosie seine Songs mit bekannten Coverliedern auf. So erklang beispielsweise eine eigene Version von «Here Comes The Hotstepper» oder «Murder She Wrote». Alborosie erzählte kaum etwas zu den Songs, sondern reihte einen Knaller an den nächsten. Schön war zu sehen, dass im 2. Teil der Show auch die Backgroundsängerinnen zentrale Bühnenpräsenz bekamen und den Frontmann für einen Moment ablösten. Alborosie trat sodann respektvoll an den Bühnenrand und später unterstützte er sie, indem er seine langen Rastas wie ein Lasso im Takt mitschwang und das Publikum damit zum Mitfeiern animierte. Die Bühne war meist in rote und gelbe Farben getüncht, was zusätzlich zum karibischen Feeling beitrug. Der Auftritt war mitreissend und energievoll. Etwas überraschend verschwand Alborosie jedoch schon nach nur knapp einer Stunde Show von der Bühne. Er liess sich jedoch nochmals für ein paar Songs als Zugabe aus dem Backstage locken. Diesmal sogar ohne Sonnenbrille. Wer nach dem Konzert noch nicht müde war, durfte im Anschluss bei den Partyvibes von Real Rock Sound noch kräftig das Tanzbein schwingen.

Von Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 6. Juni 2025.

Die Backgroundsängerin stahl allen die Show

Drei Solokünstler und zwei Bands entzündeten am Freitagabend ein jamaikanisches Feuerwerk in der Kammgarn. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Bild: Zhayna stahl allen die Show. Foto: Roberta Fele. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

Am Freitagabend wurde an der Baumgartenstrasse ein ausgiebiger Ausflug an die Strände Jamaikas unternommen. Gleich drei Solokünstler von der Karibikinsel waren angereist, um zusammen mit der «Free People Band» einen Partyabend der Sonderklasse zu zelebrieren. Als Vorband heizten «The Ammonites» aus Schaffhausen ein. «Jetzt kommt die Königin», kündigte anschliessend ein Bandmitglied die Künstlerin Zhayna an. Die junge Sängerin stand bereits mit internationalen Topacts wie Shaggy oder Koffee und Chronixx auf der Bühne. Allerdings lieferte sie damals «nur» die Vocals und amtete als Backgroundsängerin. Erst 2020 startete sie ihre Solokarriere. Am Freitagabend überzeugte sie das Publikum durch ihre Energie und ihre Dynamik. Sie spielte Songs in einer Mischung aus Reggae, Dancehall aber auch R&B, Jazz und eine kräftige Portion Soul. Es war nicht nur emotional berührend, sondern sie riss die Gäste auch gekonnt mit. «Seid ihr bereit, mit mir auf eine Reise zu gehen?», wollte sie wissen und erntete dafür laute Zustimmungsrufe. Sie brachte dem Publikum Tanzschritte bei und begeisterte mit Songs wie «Runaway» oder «Love the Way». Würde man am Strand in Montego Bay sitzen und gemütlich einen Cocktail schlürfen, wäre das der perfekte Soundtrack, um die Palmen, den warmen Sand und die Wellen Jamaikas geniessen zu können. Das Talent mit der schönen Stimme begeisterte alle. Nach kurzer Pause folgte der Künstler Jah Mason. Sein Album «Princess Gone… The Saga Bed» machte ihn zu einem Star der Reggae-Szene. In der Kammgarn brachte er Power, Geschwindigkeit und Dancehall auf die Bühne. Zudem wurde schnell klar, dass der Sänger mit der Sonnenbrille und dem Rasta-Turban ein guter Entertainer war. Für Schmunzeln sorgte er beispielsweise, als er einen ausgiebigen Werbespot für jamaikanische Rauchwaren machte und alle Gäste auf seine Ganja-Farm nach Jamaika einlud. Nach diesem tropischen Sturm war die Zeit für den Hauptact gekommen. Lutan Fyah stürmte mit seinem weissen Anzug und seinem weissen Bart die Bühne wie ein Raubtier auf seine Beute. Kaum zu glauben, welche wilden Tanzschritte der 49-Jährige zum Besten gab. Immer wieder sprang er auch auf den Lautsprecher vor der Tribüne und entzündete von dort aus ein Reggae-Feuerwerk. Pullover wurden in der Luft wie Helikopter-Rotoren geschwenkt und kein Fuss war zu sehen, der nicht im Offbeat-Takt fröhliche Verrenkungen vollzog. Beim Hit «Bossmann» schien die Kammgarn wie eine Rakete in den Himmel zu starten. Doch trotz der guten Performance waren viele Gesichter auf Zhayna gerichtet. Sie stand noch einmal als Backgroundsängerin neben Lutan Fyah. Zuvor auch bei Jah Mason. Für viele Anwesende war nach ihrem bombastischen Solo-Aufritt jedoch klar, dass an diesem Abend für einmal nicht der Hauptact, sondern ganz klar die Backgroundsängerin der Star des Abends war.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Montag, 24. März 2025.

Eine Badewanne voll kochendem Rock’n’Roll

Am vergangenen Samstagabend verwandelte sich das TapTab mit der Band «The Peacocks» in einen brodelnden Hexenkessel des Rock ’n‘ Rolls. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Foto: Gloria Müller, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

«Mein Herz fängt jedes Mal Feuer, wenn ich diese drei Rabauken auf der Bühne sehe», sagte ein Gast kurz vor Konzertbeginn im TapTab. Die Band «The Peacocks» ist ein Partygarant der Sonderklasse in der Munotstadt. Wenn sie auftreten, reissen sich die Gäste um die Tickets. Das TapTab war an diesem Abend sodann auch restlos ausverkauft. Mit ihren 10 Studio Alben und ihren Auftritten von Japan, Granada, über die Ukraine bis nach Irland hat die Formation jede Menge Erfahrung im Gepäck und macht seit ihrem ersten Konzert 1990 die nationalen und internationalen Bühnen unsicher. Sie wurden zwar in Zürich gegründet, gelten aber emotional als Schaffhauser Urgesteine. Am Samstagabend liessen sie zunächst den Vortritt der Vorband «The Stone Popsicles». Die fünf lokalen Musiker spielten einen Soundtrack aus dreckigen Gitarrenriffs und donnernden Beats und rissen von Beginn weg das Publikum aus der Komfortzone. Das war keine sanfte Einleitung, sondern eher ein Katapult, das direkt ins Epizentrum der Tanzgelenke traf. Die Gäste tanzten Pogo, schwenkten ihre Getränke und verwandelten das TapTab in einen ausbrechenden Vulkan. Kein Fuss blieb stehen, kein Ellbogen angewinkelt und keine Kehle ungenutzt. War das Stoner-Punk, Psych-Metal oder doch eher eine Abrissbirne, welche ein Hochhaus dem Erdboden gleichmachte? Zwischendurch sprang ein komplett nackter Gast auf die Bühne, was durchaus zum Exzess des Abends passte.

Jeder Song steigerte die Partystimmung

Während die Gäste kurz durchschnauften, brodelte es im Backstage-Bereich bereits. «The Peacocks» stürmten sodann als Hauptact die Bühne und liessen die Wände des TapTabs erzittern. Mit ihrem unverkennbaren Mix aus Punk, Rockabilly und Psychobilly wirbelten sie über die Bühne wie ein entfesselter Tornado, der das Adrenalin zum Kochen brachte. Der Auftritt von «The Peacocks» wirkte, als hätte jemand eine Badewanne voller kochendem Rock ’n‘ Roll umgekippt – brühend heiss, schäumend und unaufhaltsam. Das Trio spielte Songs von ihrem aktuellen Album «And Now What?» aber griff auch gerne in die Nostalgie-Kiste. Sie gaben ihre «Klassiker» zum Besten, die den TapTab-Gästen natürlich geläufig waren und voller Inbrunst mitgesungen wurden. Bei jedem Song schien sich die Partystimmung der Gäste noch zu steigern. Vom lauen Lüftchen zu Beginn zum Punkrock-Orkan in der Mitte und zum Abschluss eine von wilden Rockabilly-Wellen gepeitschte Achterbahnfahrt. «Ihr seid Helden!», schrie ein begeisterter Zuschauer mit tiefer Stimme. Die drei Musiker waren kaum zu bändigen. Drei wilde Bären, die sich mit scharfen Krallen und fletschenden Zähnen auf ihre Beute stürzten. Laut, ungestüm und unaufhaltsam. Der Abend im TapTab war ein musikalischer Rausch, der das Publikum mitriss und bewies, dass Rock ’n‘ Roll alles andere als tot ist.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 17. März 2025.

Nemo bringt ESC-Atmosphäre in die Kammgarn

Nemo gewann im Mai den Eurovision Song Contest. Am Wochenende nun sorgte der Auftritt in der Kammgarn für ein ausverkauftes Haus und ausgelassene Stimmung. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Foto: Michael Kessler. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.

Plötzlich wurden in der
Kammgarn am Samstagabend alle Lichter
gelöscht und die «Nemo, Nemo!»-Rufe immer
lauter und lauter. Das lange Warten
hatte ein Ende, und Nemo stürmte im
Lichtgewitter auf die Bühne. Nemo hatte
im Mai den Eurovision Song Contest (ESC)
gewonnen. «Es ist so schön, hier zu sein!»
Und schon fetzte Nemo den ersten Song
durch die Boxen.
Mitten auf der Bühne thronte ein Plüschtiger.
Ein Symbol für Stärke, welche Nemo
beim Sieg am europäischen Musikwettbewerb
dieses Jahr gezeigt hat und auch für
den Mut, welchen Nemo bei seinem Outing
als nonbinäre Person letztes Jahr bewiesen
hat. Es war ein Befreiungsschlag, der im
Song «This Body» verarbeitet wurde. Der
Tiger steht aber auch für Nemos spielerische
Seite, welche beim Auftritt in der
Kammgarn immer wieder bewiesen wurde.
Nemo wirkte frisch, fröhlich, gelassen und
sehr sympathisch. «Kammgarn, ich will
alle Hände sehen», oder «Kommt, lasst uns
alle richtig wach werden», rief Nemo der
ausverkauften Halle entgegen. 800 Besucherinnen
und Besucher tanzten zu den
Liedern und sangen die Refrains mit. Die
fünfköpfige Band unterstützte und war
energiegeladen und ausgeflippt. Am Synthesizer
stand Dr. Mo, der bei jedem Song
eine kleine Choreografie zu tanzen wusste,
die Gitarristin trug eine coole Sonnenbrille
und wirbelte zusammen mit dem Keyboarder
wild die Haare durch die Luft.
Ein variantenreiches Programm
Der Schlagzeuger erzeugte mit Donnergrollen
einen Tornado nach dem anderen,
und der Bassist hatte lässig seine Hoodie-
Mütze tief ins Gesicht gezogen. Alles
wurde gefilmt von einer jungen Dame auf
der Bühne, die übergrosse weisse Ohrenschützer
trug. Nemo hatte ein variantenreiches
Programm dabei. Mit wilden
Technobeats verzückte Nemo die einen,
mit sanften Balladen, welche inmitten
des Publikums gesungen wurden, die anderen.
Das bunte Programm wirkte, als
hätte ein Regenbogen mit einer Starkstromleitung
geflirtet. Es blitzte und
zischte, abgewechselt von harmonischen
Zwischenklängen.
Es gab auch witzige Momente, als Nemo
einen neuen Namen für ein Plüschtier
suchte, das auf die Bühne geworfen wurde,
oder als die Trockeneismaschine so viel
Nebel erzeugte, dass Nemo fragen musste:
«Seht ihr mich überhaupt noch?» Beim Lied
«Falling again» zückten die Gäste die
Feuerzeuge und Handytaschenlampen
und verwandelten die Kammgarn in ein
Lichtermeer. Nach diesem besinnlichen
Moment wurden Nemos alte Partyklassiker
wie «Himalaya» und «Ke Bock» ausgepackt,
welche für eine deftige Tanzstimmung
sorgten. Schön war, dass Nemo zu jedem
Hit eine Geschichte zu erzählen wusste
und damit einen Einblick in die Gefühlswelt
erlaubte. Als der Abend schon fast zu
Ende war, kam Nemo nochmals für eine
Zugabe auf die Bühne und rockte den ESCGewinnersong
«The Code» vom Parkett.
Mit diesem feurigen Final endete der vielfältige
und gelungene Abend.

Erschienen am 25. November 2024 in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ von Hermann-Luc Hardmeier.

Der Hippie-Bus machte einen Partyhalt in Schaffhausen

Der Schweizer Reggaesänger Dodo begeisterte am Samstagabend in der Kammgarn. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

«Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl», war einer der magischen Sätze, welche das Publikum am Samstagabend von Dodo zu hören bekam. Der Entertainer mit den warmen Vibes und dem grossen Hut brachte einen riesigen Rucksack voller guter Stimmung in die Munotstadt. Die Kammgarnhalle war sehr gut besucht und unter den Gästen fanden sich nicht nur Partygängerinnen und Partygänger, sondern auch Familien mit Kindern. Kurzum, der Reggaesänger Dodo spricht eine grosse Bandbreite von Menschen an, die mit ihm feiern und von seiner rauen und trotzdem warmen Stimme begeistert sind. Wenn Dodo zu singen beginnt, fühlt man sich, als ob man in der Karibik am Strand nach einer langen Reise und einem harten, kalten Winter erstmals in den warmen Sand steht und die Wärme und Glut der kleinen Steinchen ausgiebig geniesst. Das Gefühl der guten Laune krabbelt die Beine hoch und nimmt den ganzen Körper in Beschlag. Bei seinen Liedern wurde mitgesungen und mitgetanzt. Die Musikerin Wiyaala aus Ghana war als Vorband nur kurz auf der Bühne, tauchte aber bei diversen Musikstücken während des Dodo-Konzerts immer wieder auf, um mit ihm im Duett zu singen. Sie ergänzte den gemütlich-braven Sound von Dodo mit einer powervollen Stimme und satten Klängen. Bei einem Song griff sie zu einem afrikanischen Perkussionsinstrument, welches die Gäste zum ekstatischen Mitklatschen animierte. Die musikalische Reise ging dabei mit dem Hippie-Bus von der Schweiz aus quer durch den afrikanischen Kontinent. Auch das Nachwuchstalent Jared Lembo hatte einen gemeinsamen Auftritt mit Dodo, bei welchem sie den Song «Was du liebst» spielten. Die Freude an Gastmusikern hat Dodo spätestens seit seiner Rolle als Gastgeber der TV-Sendung «Sing meinen Song – Das Schweizer Tauschkonzert» gefunden. Dort zeigt Mr. «Good Vibes» regelmässig, was die Schweizer Musiker für unentdeckte Rohdiamanten durch Neuinterpretationen bekannter Songs zu Tage fördern können. Die Highlights des Abends waren sicherlich, als Dodo in der Kammgarn seine Hits «Hippie-Bus» und bei der Zugabe «Brütigam» spielte. Der Abend endet mit Feuerfontänen auf der Bühne, viel Applaus und einer ausgiebigen Autogrammstunde für die Fans.

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Dienstag, 29. Okt. von Hermann-Luc Hardmeier.

Müslüm will den Zaun am kleinen helvetischen „Gärtli“ einreissen

Der Musiker und Entertainer Müslüm befreit am Freitag Schaffhausen vom «Bünzlitum» und will uns den orientalischen Hüftschwung lehren. Eine Konzertvorschau von Hermann-Luc Hardmeier.

Von Hermann-Luc Hardmeier.

Müslüm ist wieder da. Der «Süpervitamin»-Sänger erscheint auch diesmal im Gewand des subversiven Einwanderers mit maximalem Erleuchtungspotential. Mit seinen knallharten Texten lässt er regelmässig Vorurteile wie Schnee in der Sonne schmelzen. Er pulverisiert Spiessbürger, stürzt sich auf gesellschaftliche Tabus und bringt selbst gestandene Parteien ins Wanken, wenn er im Samichlaus-Kostüm gewissen Nationalräten die Leviten liest. Bald ein halbes Dutzend Mal besuchte Müslüm bereits die Munotstadt. Abwechselnd mit kompletter Band oder wie diesmal als musikalisches Duo. In Schaffhausen schätzt er die Offenheit für seine Musik und scheut sich auch nicht, ohne grosses Orchester anzureisen: «Ironischerweise nennt man es Klein-Kunst», sagt er, «doch Kunst lässt sich nie kleinkriegen.» Sein aktuelles Programm trägt den Titel «Helfetisch». Damit deutet er an, dass Helvetia nicht nur wunderbar Berge und leckeren Käse zu bieten hat, sondern um das «Schweizertum» auch ein Fetisch gemacht wird. Um 22 Uhr wird die Nachtruhe eingefordert, die Züge haben pünktlich zu sein und am 1. August wird die Schweizerfahne vor dem Haus gehisst. Müslüm liebt es, den eingefahrenen Traditionen gnadenlos den Spiegel vorzuhalten. «Ich bin der erste echte Helfetischt», erklärt er. Bei seinem neuen Programm wird der «Süperimmigrant» nicht müde zu erklären, warum Helvetia das beste Land aller Zeiten ist. Als Kunstfigur Müslüm trägt er Perücke, eine Mono-Augenbraue und ist stark geschminkt. Das ist sicherlich Teil seines Erfolgsrezepst. Die Sprache, das Kostüm, das Verhalten und die Übertreibungen helfen den Zuschauern, Vorurteile humorvoll zu hinterfragen und abzulegen. «Ich muss eine Maske tragen», erklärt Müslüm. «Ist das nicht tragisch-komisch?» In seiner Verkleidung muss er auf niemanden Rücksicht nehmen. Dass er sich als Türke verkleidet und auf Missstände und Vorurteile aufmerksam macht, kam nicht immer gut an. Früher gab es auch schon Drohungen von Menschen, die sich auf die Schippe genommen fühlten. Die Figur Müslüm polarisiert. Doch das stört den Künstler nicht. «Ich tue das ja nicht, um zu gefallen.» Das Spiel mit den Gegensätzen sei sehr reizvoll und produktiv. Zudem betont er: «Was die anderen denken, ist mir egal. Einzig, was ich bin, zählt.» Müslüm tritt in freundlicher Zusammenarbeit mit dem kongenialen Gitarristen Raphael Jakob auf. Dieser tanzt auf verschiedenen Hochzeiten und spielte auch schon als Gitarrenheld bei Baze, Seven, den Tequila-Boys oder bei seinem eigenen Projekt 2forSoul. Müslüm trat früher als Popstar mit mitreissender Band auf und brachte grosse Säle zum Kochen. Während den Konzerten gab es jedoch immer wieder Momente, in welchen er die Musik abdrehte und dem Publikum zurief: «Ich meine es ernst!» Ein Teil der Gäste verstand ihn falsch. Er ist nicht ein bunter Vogel, der «herumblödelt». Müslüm hat eine Botschaft und will die Welt zumindest zum Nachdenken bringen. Deshalb sind die Auftritte im Kleinkunst-Format eine logische Folge davon. Ohne Klamauk und Partybefehl kann er viel besser und direkter zu den Zuhörerinnen und Zuhörer sprechen. Es scheint fast so, als sei dies ein Befreiungsschlag für den Künstler. «Es ist nicht wichtig, wie etwas aussieht», so Müslüm. «Vielmehr was es bewirkt, ist von Belang.» Müslüm möchte am kommenden Freitag eine «Swissterie» auslösen. Der Zaun am kleinen Gärtli soll eingerissen werden, die Steuerverwaltung macht frei und in der Kehrichtverbrennungsanlage verrauchen böse Gedanken. Was genau auf der Bühne passieren wird, möchte er noch nicht verraten: «Man darf von der Kunst nichts erwarten, denn Erwartung tötet», so Müslüm. Der Künstler wird jedoch sicherlich viel zu erklären und humorvoll zu verpacken wissen. In Kombination mit seinem orientalischen Hüftschwung, werden die Besucherinnen und Besucher an diesem Abend nicht nur etwas lernen, sondern jede Menge erleben.

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 23.9.2024 von Hermann-Luc Hardmeier.

Punkinferno und Pogo-Stimmung

«Wollt ihr einen Donut haben?», fragten zwei fröhliche Kinder die Gäste vor der Kammgarn. Der Punkrock-Konzertabend war gleichzeitig das 30-jährige Jubiläum des einzigen Skate-Shops in Schaffhausen «Work4Donuts» und deshalb gab es das Markenzeichen des Ladens vor Konzertbeginn gratis zum Geniessen. «Ich habe früher selber Ska-, Punk- und Hiphopkonzerte wie Millencolin oder Sense Unique organisiert», erklärte «Work4Donuts»-Inhaber Claudio Biedermann. «Deshalb wollte ich zum Jubiläum bei einem Revival mit deftigem Sound mitwirken.» Als Vorband sauste ein Tornado namens «The Drowns» durch die Konzerthalle. Feuer und Flammen züngelten aus den Lautsprechern, als die vier Amerikaner aus Seattle loslegten. Das Publikum war noch etwas verhalten in der proppenvollen Tanzarena. Doch das sollte sich bald ändern. «No Fun At All» aus Schweden liessen den vorherigen Tornado wie ein laues Lüftchen aussehen. Die Stimme des Frontmanns Matthias «Micke» Olsson war ein wütender Sturm, der über die Menge hinwegfegte und sie mit roher Energie mitriss. Die Texte voller Wut und Leidenschaft brannten sich in die Trommelfelle der Zuhörerinnen und Zuhörer und sorgten für eine Eskalation auf der Tanzfläche. Es wurde nicht einfach mitgeschunkelt, sondern wilder Pogo getanzt. So wild, wie es die Kammgarn schon lange nicht mehr gesehen hat. Während Songs wie «Shine» und «Suicide Machine» erklangen, startete eine leidenschaftliche Fast-Prügelei mit Ellbogen und hohen Knien. Wer im Handgemenge zu Boden fiel, wurde sofort mit vereinten Kräften aufgehoben. Der Spassfaktor unter den Tanzenden war grandios, allerdings auch ein Wunder, dass sich dabei niemand verletzte. Während der Bizeps das Drummers zu platzen schien, seine Drumsticks glühten und der Bassist und die Gitarristen einen Blitz nach dem anderen in den Raum abfeuerten, spritzten immer wieder Bierfontänen in die feiernde Menge und duschten sie mit Gerstensaft. Was für eine Stimmung im Hexenkessel vor der Bühne. Immer wieder gab es Moshpits, bei welche die Tanzenden immer schneller im Kreis vor der Bühne rannten und alles mitrissen. Der Sänger genoss es und formte mit den Fingern zwei Teufelshörner. Plötzlich erschrak er, denn neben ihm stand ein splitterfasernackter Besucher, der die Bühne erklommen hatte. «Ihr seid doch alle verrückt», entfuhr es ihm lachend und der hüllenlose Mann sprang zurück ins Pogo-Höllenfeuer. «Von eurer Partylaune kriege ich Gänsehaut», freute sich Gitarrist Mikael Danielsson. Der Abend endete damit, dass die Bandmitglieder von «No Fun At All» zum Schluss unter grossem Applaus ihre Instrumente triumphierend in die Luft stemmten.

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Dienstag, 21. Mai 2024. Von Hermann-Luc Hardmeier.

Romantik pur mit dem Appenzeller Kuschelbären

Der Singer-Songwriter Marius Bear brachte am Samstagabend die Kammgarn zum Träumen. Ein Konzertbericht von Hermann-Luc Hardmeier.

Bericht: Hermann-Luc Hardmeier. Foto: Michael Kessler.

«Meine Lieben, es ist eine Freude, hier zu sein», begrüsste Marius Bear die Gäste am Samstagabend in der Kammgarn. Die Kulturhalle war nicht ausverkauft, aber mehrere Hundert Fans waren gekommen, um den sympathischen Appenzeller zu sehen und mit ihm den Abend zu geniessen. Zu Beginn stand er mit Sonnenbrille und Adidas-Trainerjacke vor den Zuhörerinnen und Zuhörern. Marius Bear ist derzeit mit der «Club Tour 2024» unterwegs und präsentiert dabei neben Klassikern auch seine aktuelle Single «Kiss You In The Morning». Er hat die Schweiz 2022 am Eurovision Song Contest mit dem Song «Boys Do Cry» vertreten. Er machte während seinem Auftritt ein paar humorvolle aber auch wertschätzende Andeutungen auf den Sänger Nemo, der den Contest just an jenem Abend für die Schweiz gewinnen konnte. In der Kammgarn spielte Marius Bear beispielsweise den Song «lonely Boy». Dieser begann ganz sanft mit der Akustikgitarre und erst nach einer Weile setze powervoll die gesamte Band ein. Die Stärke von Marius Bear ist nicht nur seine Musik, welche nicht einfach nur vibrierte, sondern flüsterte, weinte und lachte, sondern seine gefühlvolle Stimme. Sie ist rauchig, kraftvoll, sehnsüchtig und intensiv. Der Kuschelbär erzeugte damit eine romantische Stimmung, wie wenn man an einem kalten Wintertag vor dem Kaminfeuer sitzen und sich genussvoll bei einem warmen Getränk entspannen würde. Die Songzeilen flogen wie Funken aus dem Feuer und erhellten mit der Wärme die Gesichter des Publikums. Marius Bear erzählte zu jedem Lied eine kleine Geschichte. So widmete er ein Lied seiner Mutter, seinem Vater oder erwähnte, dass «Hemmigslos Liebe» ihn an seine erste Liebe in der 4. Klasse im Skilager erinnerte. Der genannte Song ist übrigens ein Cover von Fabienne Louves und Marc Sway aus der Sendung «Sing meinen Song». Auch einige weitere Bear-Versionen von bekannten Liedern wie etwa Whitney Houstons Klassiker «I Wanna Dance With Somebody» spielte er in der Kammgarn. Ein Highlight war sicherlich, als Marius Bear plötzlich auf einer kleinen Bühne inmitten der Kammgarn erschien und die Gäste dort mit einer Performance überraschte. Er sang zunächst nur mit der Gitarre bewaffnet und holte danach seine Band als Verstärkung dazu. Das Publikum leuchtete mit den Handys und schwenkten diese im Takt des Liedes. Wie eine verträumte, stürmische See wirkte die Kammgarn. Der Kapitän Marius Bear steuerte gemächlich und selbstbewusst durch die wirbelnden Gewässer. Danach drückte der zweimalige Gewinner des Swiss Music Awards etwas aufs Gaspedal und spielte Lieder wie «365» und «Hol de Rum». Der Sänger genoss den Auftritt sichtlich und verabschiedete sich mit den Worten: «Danke vielmals für heute. Ihr strahlt mich alle an wie gute Freunde. Das ist wunderschön.»

Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am Montag, 13. Mai 2024. Von Hermann-Luc Hardmeier.