Von Hermann-Luc Hardmeier: Die serbische Sängerin Jelena Karleusa trag an der „2. Balkan Nights“ im Club „Orient“ in Schaffhausen auf. Ein Bericht von Hermann-Luc Hardmeier.
Bild: Jelena Karleusa auf der Bühne des Clubs „Orient“ in Schaffhausen. Foto: Hermann-Luc Hardmeier. Bericht: Hermann-Luc Hardmeier.
«Viva la Diva!», schrien die Besucher fröhlich, als Jelena Karleusa die Bühne betrat. Zu den zweiten «Balkan Nights» im «Orient» waren erneut Hunderte von Besuchern gekommen. Ein bisschen weniger als letztes Mal, als der Tanztempel schon um Viertel nach elf ausverkauft war und sich bereits vor Türöffnung eine lange Schlange vor
dem Eingang gebildet hatte. Jelena Karleusa war aber ganz anders als damals der gemütliche Musiker Djogani. Sie gilt nicht nur als Diva, sondern auch als Lady Gaga von Serbien. In ihren YouTube-Clips singt sie ans Kreuz genagelt oder wirft ein Gehirn in einen
Mixer. Sie spielt in Hallen vor Zehntausenden von Besuchern und steht für die Rechte von Homosexuellen ein. Damit begeistert sie, provoziert aber auch konservative Geister. Organisator Eko Karisik war zufrieden mit den «Balkan Nights»: «Wir wollen Schaffhausen die Kultur des Balkans näherbringen und den Menschen hier etwas bieten. Viele fahren in den Ausgang nach Zürich, weil hier zu wenig für die Menschen aus
Ex-Jugoslawien läuft. Dem wollen wir entgegenwirken.» Der Anlass zog aber
nicht nur Besucher aus dem Balkan, sondern auch Schweizer an. Es war
schön zu sehen, wie diese Menschen zusammen sangen, feierten und tanzten.
Eindrückliche Bühnenshow der Diva
Der Elektro-Pop von Jelena Karleusa und ihre Show mit Tänzerinnen entflammten
die Gemüter. Sie sang auf Serbisch, doch auch aus Mazedonien, Kroatien und Albanien waren viele Gäste da. «Das ist uns ganz wichtig», sagte Eko Karisik. «Wir wollen keine
Trennung der Besucher. Alle sind bei uns willkommen.» Jelena Karleusa liess
sich etwas viel Zeit, bis sie sich zeigte. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch.
Die DJs Kus und Perke heizten in dieser Zeit mit Partytunes ein. Um halb zwei Uhr morgens war es dann so weit. Die Diva legte los und bewies, dass sich das Warten gelohnt hatte. Die blonde Sängerin genoss den Auftritt und animierte die Gäste zum Mitmachen. Ein Besucher durfte sogar auf die Bühne kommen und wurde dort von den Tänzerinnen umgarnt. Für Eko Karisik ist klar, dass eine weitere «Balkan Nights»
folgen wird. Allerdings erst nächstes Jahr. Sein Traum wäre ein Auftritt des
bekannten bosnischen Sängers Dino Merlin in Schaffhausen. Der Anlass war
ein Erfolg und zeigte wunderschön, wie Musik nicht nur Menschen begeistern,
sondern auch verbinden kann.
Von Hermann-Luc Hardmeier. Erscheinen am 6. Oktober 2014 in der Zeitung Schaffhauser Nachrichten.