„Ich fand das ‚Orient‘ schon immer cool“

Von Hermann-Luc Hardmeier: Der House-DJ und Produzent Mr.Da-Nos feierte am Samstagabend mit Champagner und Co2-Kanone eine wilde Party in der Munotstadt. Ein Bericht von Hermann-Luc Hardmeier.

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Bild: Mr.Da-Nos präsentierte euphorische sein neues Album den Gästen im Orient (Foto: Hermann-Luc Hardmeier, Bericht: Hermann-Luc Hardmeier)

„Mr.Da-Nos. Ist das nicht dieser DJ von der Street Parade? Weiss nicht, ob der in Schaffhausen rocken wird…“ Solche und ähnlich Kommentare hörte man im Vorfeld der Party „RED“, an welcher Mr.Da-Nos am Samstagabend auftrat und seine 29. CD präsentierte. Um es gleich vorweg zu nehmen: Alle Kritiker hatten unrecht. Der Laden platzte aus allen Nähten und die Partystimmung war bombenmässig. Roland Bunkus alias Mr.Da-Nos nimmt man in der Munotstadt eher als Zürcher-DJ wahr, doch eigentlich ist er ein Weinländer. Er wohnt in Adlikon und ist in der Region ziemlich aktiv. Einerseits hat er regelmässig von 2000 bis 2005 im Orient aufgelegt und eine eigene Partyreihe geschmissen, andererseits gibt es immer wieder Auftritte von ihm wie etwa an der Beachparty in Thayngen oder vor kurzem im Restaurant Sommerlust. Am Samstag eröffnete er die Sause mit einem Apéro um 23 Uhr. Er mischte sich dabei unter die Gäste und nahm sich Zeit für Gespräche und Fotos mit den Fans und Gästen. Zur Housemusik von Steve-O füllte sich das Orient ziemlich schnell und die Tanzfüsschen der Gäste wollten nicht mehr stillstehen. Der Hauptact des Abends liess sich noch ein wenig Zeit, bevor er die Bühne betrat. Mr.Da-Nos war letzte Woche noch mitten an der Street Parade, wo er seit 1996 auflegt und seit 2000 ein eigenes Lovemobile an den Start bringt. Darüber hinaus wird er regelmässig in Zürich und im Ausland gebucht. Unter anderem in Lloret del Mar, Rimini, Deutschland und in Kroatien. Ist bei solch einem Erfolg Schaffhausen nicht eine Nummer zu klein für den 35-Jährigen? „Nein, überhaupt nicht“, sagt er ohne zu zögern. „Ich liebe grosse wie kleine Feste. Wenn ich die Gäste auf Armlänge mit Musik glücklich machen kann, finde ich das sogar fast sympathischer als die riesigen Festivals, die ziemlich unpersönlich sind. Das erinnert mich an meine Wurzeln und an die Anfänge meiner DJ-Karriere.“ Er erklärt, dass er sich schon immer der Region verbunden fühlte, einen grossen Kollegenkreis hier habe und sogar einen Teil seiner „Töfflizeit“ als Teenager in Schaffhausen verbrachte. „Zudem fand ich das Orient immer cool, da es ein Housepalast der ersten Stunde war.“

Das klingt alles ziemlich bescheiden, wenn man sich einige Zahlen von Mr. Da-Nos‘ Karriere einmal verbildlicht. Er hat bisher 29 Alben herausgebracht, über eine halbe Million CDs verkauft, hat über 200 Auftritte pro Jahr, war mehrfach in den TopTen und durch seinen Hit „Hold on“ für den deutschen Kinofilm „Drei Türken und ein Baby“ sogar in den deutschen Charts von null auf Platz 42 eingestiegen.

Kurz vor zwei Uhr morgens war es dann soweit: „Guete Morge Schaffhuse“, rief Mr.Da-Nos fröhlich in die Menge und die Gäste feierten ihn. Die Stimmung war ausgelassen, die Musik richtig Klasse und kleine Attraktionen heizten den Besuchern zusätzlich ein. Beispielsweise ein riesiger Co2-Booster, der wie ein Gewehr aussah und kalte Dampfwolken auf Knopfdruck in die Menge schoss. Oder als Mr.Da-Nos einen Champagner entkorkte und in die Menge spritzte. „Ich mache heute Party, bis die CD-Player kaputt gehen“, bilanzierte der DJ zufrieden und feierte, flankiert von B3mad, Hyprotic und C-Baker, im Orient bis in die frühen Morgenstunden.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen in der Zeitung „Schaffhauser Nachrichten“ am 8. September 2015.